Einerseits stehen die Demokratien weltweit unter Druck. Andererseits wollen viele Menschen mitbestimmen und sie betreffende Angelegenheiten selbst in die Hand nehmen, statt rein auf die Umsetzung durch Politik und Weltgeschehen zu setzen.
Wir möchten bewegen, dass in Karlsruhe ein neuer Gestaltungsraum für gemeinsames Wirken und Leben in eine wünschenswerte Zukunft entsteht.
Umfassende Teilhabe, Selbstwirksamkeit in Richtung einer Stadtkultur die fair, nachhaltig und gemeinwohlfördernd ist. Eine gemeinsame Lebenswelt, die wieder verstärkt Sinn und Freude als
tragende Momente hat. Natürlich bedeutet das auch Aushandlungen, Kompromisse und das Verabschieden von manchem Gewohnten. Es braucht eine gute Balance aus Innovation, Tradition und
Exnovation. Hierfür braucht es demokratische Spielregeln, verfasst in einer Fairfassung.
Am Anfang steht weniger die Beschäftigung mit Paragraphen und Papier, sondern das Stellen und Beantworten von offenen Fragen und das Initieren eines gemeinsamen Suchprozesses.
Den Impuls für unsere Initiative gaben der „Umzug in die Zukunft“, 2024, und das Stück „Die Hitze und das Recht“, 2025 inszeniert von Johannes Wenzel am Badischen Staatstheater. Bei den
Nachhaltigkeitstagen des Badischen Staatstheaters fand am 6. April 2025 die Veranstaltung „Vom Recht auf Zukunft zur Zukunftsweltstadt“ statt, bei der aus dem Stück gelesen und verschiedene Perspektiven auf das
Recht auf Zukunft und auf den gesicherten demokratischen Zugang zur Gestaltung von Zukunft diskutiert wurden. Daraus wiederum ergab sich der Implus, eine breite stadtgesellschaftliche Diskussion
um Demokratiestärkung, (neue) Möglichkeiten der Partizipation und gesellschaftlicher Governance anzuregen. Eine Fairfassung für Karlsruhe soll die notwendige gesellschaftliche Transformation in
Richtung Nachhaltigkeit (auf allen Ebenen) verstärkt ermöglichen. Bei ihrer Ausarbeitung sollen alle gesellschaftlichen Gruppen beteiligt werden. Alle Menschen in Karlsruhe sollen Anteil nehmen
können an einer Fairfassung, die Grundlage für das zukünftige Zusammenleben sein soll.Die Fairfassung schafft Verbindlichkeit. Sie definiert soziale
und kulturelle Fairness. Da Gesellschaft sich verändert, wird auch die Fairfassung ein dynamisches Dokument sein, das erweitert und aktualisiert werden kann.
Mit der Fairfassung wollen wir Möglichkeitsräume für die Entwicklung der Stadt hin zu einer „Zukunftsweltstadt Karlsruhe“ eröffnen. Damit schließt unsere Initiative an eine glänzende Karlsruher Tradition an: Markgraf Karl Wilhelm gestand 1715 mit dem Privilegienbrief den Neubürgern von Karlsruhe bis dato nicht gekannte Rechte zu. Großherzog Carl garantierte mit der Badischen Verfassung von 1818, einer der modernsten im Deutschen Bund, Grundrechte und ein für die damalige Zeit liberales Wahlrecht.
Heute leben wir Demokratie. Alle Menschen sind aufgerufen, mitzugestalten. Mit unserer Initiative wollen wir die Stadtgesellschaft im besten Sinn herausfordern und mobilisieren, ihre Zukunft in
die Hand zu nehmen. Gelingen wird das nur, wenn wir uns und alle anderen dafür begeistern können – denn: Die Stadt sind wir!
Deshalb sind alle, die an der Fairfassung mitgestalten wollen, herzlich eingeladen!
Nächstes offenes Treffen: 5. August 2025 ab 19:00 Uhr
Bei Teilnahmewunsch einfach eine Mail schreiben: